Wenn man von einer Chronik hört, verspricht man sich eine Art "Zeitbuch" - die Darstellung geschichtlicher Zeitläufe in ihrer Reihenfolge. Wenn man vom Schriftsteller Christoph Hein spricht, erwartet man spannende Geschichten, oft eingebettet in einen realen geschichtlichen Kontext. Und ja, Christoph Hein wird oft als Chronist des deutschen Ostens bezeichnet. Aber seine Bücher sind keine Chroniken. Sie sind wunderbare literarische Kunstwerke, in denen die persönlichen Lebensgeschichten seiner Helden eingewoben sind in die Konflikte ihrer Zeit. Christoph Hein erzählt in feinem komischem Ernst, meist in lakonischem Stil, wodurch ernste Themen Leichtigkeit und Leichtigkeit eine besondere Tiefe erhalten.

Seit seinem internationalen Durchbruch mit "Der fremde Freund" (1982) veröffentlichte Christoph Hein eine Vielzahl von Werken, für die er mit renommierten Preisen ausgezeichnet wurde. So "Glückskind mit Vater", "Trutz" oder "Ein Wort, allein für Amalia". Manche Überraschung in seinen Büchern ist größer als andere. So, wenn man "Alles, was Du brauchst", aufschlägt, ein Buch, das wie eine warme Decke ist und wie ein Zauber das Leben preist.

Christoph Hein liest nicht mehr oft in der Öffentlichkeit. Aber am 3. September kommt er in die Dorfkirche in Wittenborn und liest aus den beiden zuletzt genannten Werken. Um 16:00 Uhr beginnen Lesung und Diskussion. Ein Besuch lohnt ganz sicher.

Heike Kahl