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Veranstaltungen Friedland
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Friedericke Krüger wird am 4. Oktober 1789 als Tochter des Ackerbürgers Johann Krüger und seiner Frau Regina Marie in Friedland geboren. Ihre Kindheit und Jugend verbringt sie in Friedland, erlernt das Lesen an einer der Klippschulen der Stadt, das Schreiben nach der Einsegnung autodidaktisch. Bis zu ihrem 18. Lebensjahr führt sie die elterliche Wirtschaft, danach verdingt sie sich als Dienstmagd in mehreren Friedländer Häusern. Zwischen 1806 und 1811 erlebt sie die ständigen Einquartierungen und Drangsale der Franzosen. Diese Erfahrung ist ausschlaggebend für ihr späteres Handeln. Nach dem Tod der Mutter schickt der Vater sie zur Familie des Polizeikommissarius Lembke in die Schneiderlehre. Dort fertigt sie sich Männerkleider an, schneidet sich die langen Haare ab und verlässt heimlich das Haus in Richtung Jasewitz bei Anklam, einem Sammelpunkt der Soldaten. Hier gibt sie vor, der Schneidergeselle August Lübeck zu sein und wird für das Reservebataillon des Kolbergschen Infanterie-Regiments rekrutiert.
Als einfacher Soldat kämpft sie gegen die Belagerer von Stettin und im Gefecht von Großgörschen, am 2. Mai 1813, erhält sie die Gefreitenknöpfe. „August Lübeck“ kommt während des Herbstfeldzuges 1813 in den Schlachten bei Großbeeren, 23. August, und Dennewitz, 6. September, zum Einsatz. Bei der Erstürmung eines feindlichen Geschützes mit 7 weiteren Freiwilligen wird „er“ mehrfach verwundet. Während der Behandlung durch den Stabsarzt wird „sein“ wahres Geschlecht entdeckt. Deshalb verlegt man Friedericke nicht nach Jüterborg ins Lazarett, sondern nach Berlin. Sie darf aber weiterhin bei der Truppe bleiben, wird zum Unteroffizier befördert und kehrt nach der Genesung zu ihrem Regiment zurück, wird dort aber mit großer Rücksicht behandelt.
Ihre Tapferkeit würdigend, verleihen ihr der Preußische König das Eiserne Kreuz und der Russische Zar den St. Georgs Orden. Außerdem spricht ihr der König von Preußen ein lebenslanges Jahresgehalt von 70 Talern, der Großherzog Carl von Mecklenburg-Strelitz eines von 50 Talern zu.
Bei einem Ordensfest am 18. Januar 1816 lernt sie den Ritter des Eisernen Kreuzes und Unteroffizier des Garde-Ulanen-Regiments a. D. Karl Köhler kennen. Bereits zwei Monate später treten sie in der Berliner Garnisonskirche im Beisein des Königs und einer „hochangesehenen Versammlung“ in den Stand der Ehe.
Friedericke Krüger (jetzt Köhler) schenkt zwei Kindern das Leben, einem Sohn, dessen Taufpate der König von Preußen ist, und einer Tochter, mit Großherzog Georg als Paten. Ihr Mann wird Ober-Steuerkontrolleur in Lychen
Am 31. Mai 1848 stirbt Friedericke Sophie Dorothea Köhler, geborene Krüger, in Lychen. Ihre bemerkenswerte Grabstätte befindet sich auf dem Friedhof in Templin.
Ort Friedland