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23. Friedlandtreffen – ein erlebnisreiches Wochenende am 1. - 4. Juni 2018

Foto vom Friedlantreffen 2018 in NiedersachsenIn der großen Weltpolitik gewinnt man zurzeit den Eindruck, dass nicht unbedingt ein friedliches Miteinander angestrebt wird. Das ganze Gegenteil haben wir aber am vergangenen Wochenende vom 1. - 4. Juni 2018 auf der untersten, der kommunalen Ebene kennengelernt. Aus 4 europäischen Ländern (Deutschland, Polen, Tschechien, Russland) haben sich die offiziellen Vertreter von 10 Städten mit dem jetzigen bzw. ehemaligen Namen Friedland getroffen. Zum 23. Friedlandtreffen waren wir zu Gast in Friedland / Niedersachsen, gelegen im Dreiländereck Thüringen – Niedersachsen – Hessen.

Jeweils 5 bis 6 Vertreter aus den 10 Städten waren anwesend. Es wurde sich trotz mancher sprachlicher Probleme über die Arbeit, das Leben ausgetauscht, über Probleme und eventuelle Lösungen gesprochen. Aus unserer Stadt nahmen neben dem Stadtpräsidenten, Herrn Pedd, weiterhin der Bürgermeister, Herr Block, der Fraktionsvorsitzende der CDU, Herr Hackbarth, der Fraktionsvorsitzende der LINKEN, Herr Nieswandt, die Stadtvertreterin Frau Huhn und ich, Frau Prösch, aus der Verwaltung teil. Ich habe mich besonders über das persönliche Kennenlernen und Austauschen von „Kolleginnen“ gefreut, mit denen ich seit Jahren im Rahmen der städtepartnerschaftlichen Beziehungen zusammenarbeite (per Mail und Telefonat). Jetzt haben viele der Namen auch ein „Gesicht“ bekommen. Dank des Gastgebers, Bürgermeister Andreas Friedrichs, gab es auch eine besondere Begegnung. Mit seiner langjährigen Mitarbeiterin im Sekretariat, Frau Meyer, hatte ich über Jahre sehr gute telefonische Kontakte – es war immer ein angenehmer Austausch – bis wir uns voneinander verabschiedet haben, da sie in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist. Bei diesem Friedlandtreffen konnten wir uns persönlich kennen lernen. Gleichzeitig lernte ich ihre Nachfolgerin Frau Rust persönlich kennen.

Zum diesjährigen Friedlandtreffen sind wir am Freitag, dem 1. Juni 2018 gestartet. Unser Friedland und Friedland in Niedersachsen trennen knapp 500 km. Es zeigte sich aber, dass diese Entfernungen zwischen den einzelnen Städten überhaupt keine Hürde beim Aufrechterhalten der Kontakte sind. Wie bei allen Treffen üblich, beginnen sie am Anreisetag mit der offiziellen Eröffnungsveranstaltung. Neben den Gästen aus der großen Friedländer Familie waren auch Vertreter der lokalen Politik und Wirtschaft zugegen. So machte Frau Schröder-Köpf, Beauftragte für Migration und Integration im Landtag Niedersachsen in ihrem Grußwort auf die besondere Leistung und Wichtigkeit unserer Zusammenarbeit zwischen den 10 Städten aufmerksam, welche sie in Zukunft auch weiter unterstützen möchte.

Die Bürgermeister aller 10 Städte richteten an die Anwesenden ihre jeweiligen Grußworte und hoben die Einzigartigkeit dieser Zusammenarbeit, die seit 1996 auf den verschiedensten Ebenen besteht, hervor. Der Bürgermeister Thomas Hähle aus Friedland / Brandenburg brachte es auf den Punkt: Die anwesenden Bürgermeister als offizielle Vertreter sehen sich bei dieser Zusammenarbeit als „Türöffner“ für die auch seit Jahren gelebte Zusammenarbeit zwischen Vereinen, Sportgruppen und Schulen der einzelnen Städte. Trotz sprachlicher Hürden und finanzieller Probleme (denn auch mit Unterstützung von Sponsoren müssen die einzelnen Städte eigene finanzielle Mittel bereitstellen) haben sich alle Vertreter für eine Fortführung der Beziehungen ausgesprochen. Nach der offiziellen Begrüßung spielte dann die Blaskappelle „Die Eichenberger“ auf. Wir geben zu, dass wir ein bisschen argwöhnisch waren – aber die Truppe verstand es, die Leute zum Mitmachen, Mitsingen und Mittanzen zu bewegen. Neben den Gesangseinlagen von allen Friedlands gab es tolle Musik „quer durch den Garten“ und „Atemlos“ von einer Blaskapelle gespielt, hatten wir bisher noch nicht gehört.

Am Samstag ging es nach dem Frühstück in das örtliche Museum im alten Bahnhof. In Friedland / Niedersachsen befindet sich nämlich das Grenzdurchgangslager, über welches seit 1945 bis heute über 4 Millionen Menschen in die Bundesrepublik Deutschland kamen. Für Flüchtlinge, Ausgewiesene, Vertriebene, Kriegsevakuierte und entlassene Kriegsgefangene diente das Lager als 1. Anlaufpunkt für die Erfassung, Versorgung und Weiterleitung der Ankommenden. Seit 2011 ist das Lager auch eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende, die nach spätestens 3 Monaten das Lager verlassen und den Städten und Gemeinden zugewiesen werden. Die Zeit ab 1945, die Entwicklung des Lagers und die besonderen Umstände der jeweiligen Zeitepochen sind in dem modernen und kommunikativ eingerichteten Museum sehr anschaulich dargestellt und wurden uns vom Museumsleiter noch zusätzlich erläutert.

Die Untergebrachten haben die verbrachte Zeit im Durchgangslager sehr unterschiedlich gesehen, wie uns mehrere ausgestellte Zitate zeigten, die uns Besuchern zum Diskutieren und Nachdenken anregten: „Friedland kam mir nicht vor wie ein Lager.“ - „Friedland ist für mich der Ort der Enttäuschung.“ - „Friedland war wie ein Märchen.“ - „Friedland war für mich das Tor zu einem normalen Leben.“ - „Es war stinklangweilig im Lager Friedland.“ - „Ein Lager ist ein Lager.“

Nach dem interessanten, aber auch ernsten Vormittag ging es mit dem Planwagen durch die schöne Landschaft des Vorharzes in das benachbarte Raiffenhausen. Im dortigen Waldbad konnte bei Bedarf das beheizte Bad genutzt und ein Mittagsimbiss eingenommen werden. Wir Friedländer besuchten im Ort auch eine Mosterei und ein kleines Museum. Beides wird ausschließlich mit sehr viel Engagement und Enthusiasmus im Ehrenamt (!) betrieben. Auf der Rücktour nach Friedland machte unsere Gruppe noch einen spontanen Abstecher zum Heimkehrerdenkmal, welches auf einem Berg über Friedland aufgestellt und weithin sichtbar ist. Das aus vier 28 m hohen, stelenartigen Betonsegmenten bestehende Werk der Künstler Martin Bauer und Hans Wachter wurde 1966/67 aufgestellt und steht als Symbol für die Flüchtlingsströme aus den 4 Himmelsrichtungen. Im Park des Friedländer Schlosses, in welchem ein Kur- und Pflegeheim ansässig ist, klang der Abend aus. Der Betreiber hatte mit seinen Helfern für ein toll geschmücktes und beleuchtetes Ambiente gesorgt, so dass wir auch diesen Abend mit vielen anregenden Gesprächen und bei Musik und Tanz genießen konnten. Ebenfalls im Schlosspark begann der Sonntag mit einem ökomenischen Gottesdienst. Anschließend gab es dort eine Oldtimershow, Kleinkunsttheater, ein Schlosskonzert mit Schalmeienkapelle und Akkordeonkonzert. Alle Akteure verstanden ihr Handwerk!

Der Sonntagnachmittag war der schon traditionellen Friedlandolympiade gewidmet. Neben dem üblichen Steinstoßen mit dem 15 kg schweren Friedlandstein, gab es noch weitere 5 Parcours zu absolvieren. Da hatten sich die Friedländer Gastgeber einiges einfallen lassen. Besondere sportliche Fähigkeiten waren nicht notwendig, aber Reaktionsvermögen und Teamgeist waren schon von Vorteil. Wir haben beim Steinstoßen und auch bei der Friedlandolympiade jeweils den 6. Platz belegt. Nach der Siegerehrung wurde noch Aufstellung für ein großes Gruppenfoto genommen. Den Ausklang des Abends gestaltete die „Thirsty Skiffle Band“. Und auch diese Musiker machten einen tollen Job. Bis in den frühen Abend hinein wurde gesungen und „nationsübergreifend“ getanzt. Nach mehreren Zugaben kam es mit dem Song „Halleluja“ zu einer sehr ergreifenden Abschiedsrunde. Dabei unterstützte der Bürgermeister Janusz Wójcik aus Korfantow mit seiner starken Stimme die einheimische Band mit einem Solo. Während des Abends übergab der Ausrichter des diesjährigen Treffens, Bürgermeister Andreas Friedrichs, den Friedland – Schlüssel an Thomas Hähle, Bürgermeister in Friedland / Brandenburg, der für die Ausrichtung des nächsten Treffens verantwortlich ist. Unsere „Silberhochzeit“ in der Partnerschaftsarbeit wird voraussichtlich in Frydlant / Böhmen (Tschechien) im Jahr 2020 begannen. Ich finde, dies ist dann wirklich ein großartiges Jubiläum, welches nur durch die über Jahre intensiv gelebte Partnerschaft möglich sein wird.

Am Montag, dem 4. Juni 2018 traten wir nach einem erlebnisreichen und sehr schönen Wochenende die Heimreise an. Im Gepäck haben wir viele tolle Erinnerungen.

Zum Schluss, dies ist uns ganz wichtig, ein riesiges Dankeschön an den Gastgeber Bürgermeister Andreas Friedrichs, seinem Team, allen ehrenamtlichen Helfern, Sponsoren und Unterstützern für die gesamte Organisation und Betreuung. Wir haben uns sehr wohl und aufgehoben gefühlt. Ein Dankeschön geht auch an die Firma Hackbarth Komplexe Haustechnik GmbH, durch deren Unterstützung unsere Reise nach Friedland / Niedersachsen möglich wurde und an unseren Kraftfahrer.

 

Ines Prösch

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Amtsvorsteher: Herr Pedd
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Einwohnerzahl: 8.393 (Stand 31.12.2020)
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