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25. Friedlandtreffen in Korfantow 24. - 27. September 2021

Gemeinsam für Vielfalt und ein Europa

Foto Friedlandtreffen 2021 KorfantowVom 24. Bis 27.09.2021 fand das 25. Friedlandtreffen statt. Korfantow, eins der vier heute polnischen „Friedlands“ war Ausrichter für die zehn Städtepartner. Zusammen mit der tschechischen Stadt Piseczna richteten sie diesen kulturellen Erfahrungsaustausch unter nur drei von sonst vier Nationen aus. Das russische Prawdinsk war pandemiebedingt leider nicht live vertreten, aber immerhin mit einer Videogrußbotschaft dabei.  Neben Korfantow waren acht Delegationen als Gäste angereist. Neben den drei Deutschen aus Niedersachsen, Mecklenburg und der Niederlausitz nahmen die vier polnischen Vertreter – Korfantow, Mieroszów, Mirosławiec, Debrzno, - und die zwei tschechischen Orte Frýdlant und Frýdlant nad Ostravici teil.

Unsere 6-Leute-Delegation stieg am frühen Morgen des 24.09. ins Auto und machte sich auf den ungefähr 600km langen Weg in den Süden Polens zwischen Wrocław (Breslau) und Katowice (Kattowitz) nahe der tschechischen Grenze. Da neben „Alt-Bürgermeister“, Stadtpräsident und amtierendem Bürgermeister auch drei Neulinge dabei waren, verging die einige Male stockende Hinfahrt dank unterhaltsamer Friedlandtreffen-Geschichten und der Vorfreude auf´s kommende Treffen wie im Flug. Wir erreichten leicht verspätet aber gut gelaunt die Unterkunft, wo wir vom bestens organisierten „Event-Manager“ Dawid empfangen wurden. Schnell und sehr routiniert fanden sich die Zimmerpartner. Nach kurzem Frischmachen und kleinem Imbiss im Hotel ging es zum offiziellen Abendempfang. Nach dem reichhaltigen Abendbrot aus regionaler Küche wurde das 25. Friedlandtreffen offiziell eröffnet. Janusz Wójcik, Bürgermeister der Stadt Korfantow, sein Stellvertreter Jarosław Szewczyk und Dawid Luda führten uns als Moderator und auch Dolmetscher sehr gut durch den Abend. Nun wurden Gastgeschenke an den Mann gebracht und es wurden einige Ehrungen durchgeführt. So erhielt z. B. Ralf Hohdahl (Niedersachsen) die Ehrenbürgerrechte in Korfantow und die viermalige Medaillengewinnerin bei den Paralympics, Barbara Bieganowska-Zając aus Korfantow (800m- / 1.500m-Lauf) wurde geehrt. Kulturell wurden wir an diesem Abend von einer Band begleitet, die sowohl mit Tanzmusik als auch Solobeiträgen begeisterte. Daneben reichten uns die polnischen Gastgeber immer wieder kulinarische Spezialitäten – von der Fleischroulade über die Festtagstorte bis hin zum Vodka! Bei vielen Gesprächen, sehr schönen Tanzrunden und super Stimmung nahm der kulturelle Erfahrungsaustausch mit Englisch, Deutsch, Polnisch, Händen und Füßen sehr schnell Fahrt auf.

Gut gestärkt ging es am Samstagmorgen vom Hotel Carina, etwas außerhalb von Korfantow, zur Sportanlage in Ścinawa Mała, einem Ortsteil von Korfantow. Bei Sport und Spiel fand das traditionelle Kräftemessen unter den „Friedlands“ statt. Neben unterhaltsamen Geschicklichkeitsdisziplinen, gaben wir auch beim Schießen unser Bestes. Und natürlich durfte das „Friedland-Stein-Stoßen“ nicht fehlen. Die Brandenburger Friedländer traten hier als Titelverteidiger auf und brachten den zugehörigen Wanderpokal mit. Beim Stein-Stoßen treten je zwei Frauen und Männer als Friedland-Teams gegeneinander an. Da wir mit nur einer Dame etwas unterbesetzt waren, mussten wir uns weibliche Verstärkung organisieren. Die Wunschkandidatin unseres „Sportdirektors“ (W. Block) von der Statur einer Astrid Kumbernus blieb uns wegen verständlichem Eigeninteresse seitens Mieroszóws verwehrt. Doch auch Monika aus Mirosławiec gab ihr Bestes und half uns auf den 6. Platz zu gelangen. Gewonnen hat das Friedland-Stein-Stoßen dann auch Mieroszów. Das Schießen fand in einer eigenen Wertung statt. Wir schossen mit vollautomatischen Gewehren auf 50 Metern Entfernung. Hier konnten Frank Nieswandt und ich die Pokale für die Plätze drei und zwei einheimsen. In der Gesamtauswertung der Disziplinen Stamm-Sägen, Ringe-Werfen, „Ziel-Wurf-Fangen“ und „Punkt-Löschen“ wurde unsere Delegation aus A. Utpadel, F. Nieswandt, W. Block, R. Pedd, A. Totzeck und mir, M. Noack sehr guter Zweiter. Zwischen allen sportlichen Aktivitäten war immer wieder Zeit für Gespräche, Gedanken- und Erfahrungsaustausch. Neben der sehr guten Organisation versorgten uns die Korfantower während der Wettkämpfe durchgängig und üppig mit Obst, Schmalz, Brot, Getränken und anderen Leckereien. Und als wenn es noch nicht genug gewesen wär´, ging es direkt im Anschluss zu einem mehrgängigen Mittagsmenü ins örtliche Feuerwehrgerätehaus! Hier befindet sich im Obergeschoß mit großem Saal heute ein Soziales Integrationszentrum während unten noch der „Löschbetrieb“ läuft. Nach dem Essen fuhren wir zum Mittagsschlaf ins Hotel – natürlich nicht: Frischmachen und ab zum Rundgang durch Korfantow stand auf dem Programm! Wir besichtigten das Gelände des örtlichen Krankenhauses, die Kirche, das alte und neue Rathaus und die Grundschule. Wir durften die Bibliothek mit Kunstausstellung/Galerie in der ehemaligen Feuerwehr besuchen und wir sahen uns den vor allem digital sehr gut ausgestatteten Schulkomplex einschl. Sporthalle des dortigen Gymnasiums (Klassen 4-8) von innen an. In Gesprächsrunden ließ sich schnell feststellen, dass auch Korfantow einem Strukturwandel unterliegt, verbunden mit Veränderungen, Schließungen oder Umnutzungen von öffentlichen Einrichtungen und Gebäuden. Große Investitionen wie der Schulkomplex oder die Sporthalle sind auch nur mithilfe von Fördergeldern möglich. Zum Abschluss des Tages wurden wir in Stara Jamka vom dortigen Hausfrauen-Klub in Trachten empfangen. Ein Barbecue-Abend mit Hausmannskost, Musik, Tanz und Getränken stand auf dem Programm. Alles organisiert, vorbereitet und durchgeführt von den Damen des Hausfrauen-Klubs unter Mithilfe der Gemeinde Korfantow. Auch der Hausfrauen-Klub nutzt für seine Aktivitäten ein ehemaliges Feuerwehrgerätehaus des Ortsteils. Ein club-erfahrener DJ legte internationale Musik auf. Der Korfantower Bürgermeister, Janusz spielte auf dem Akkordeon. Wir sangen gemeinsam und tanzten Sirtaki, Polka und Polonaise.

Der Sonntag sollte mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Kirche von Moszczanka starten. Dieser fiel jedoch leider aus. Damit konnten die Friedländer Bürgermeister ihre gemeinsame Beratung etwas umfassender und langanhaltender abhalten. In deren Nachgang sicherten die russischen Friedländer die Ausrichtung des 26. Friedlandtreffens im kommenden Jahr in Prawdinsk zu. Wir „einfachen“ Vertreter vertrieben uns die Zeit auch mit Völkerverständigung: wir genossen das verlängerte Frühstück in vielen kleinen und großen Gesprächsrunden. Auch für gemeinsame Fotos fand sich an diesem Vormittag die Zeit. Nach dem Mittag reisten wir ins tschechische Piseczna, der Partnerstadt des diesjährigen Friedlandtreffens. Wir besichtigten die Kirche und durften einen altersgerechten Wohnkomplex betreten, bevor wir zum Besuch der Tropfsteinhöhle auf Szpiczak aufbrachen. Durch die Höhle ging es in kleineren Gruppen, um die Führung mit den Erläuterungen optimal durchführen zu können. Hier möchte ich mal ein Dankeschön an die doch vielen Sprachtalente unter den Teilnehmenden aussprechen. In jeder Situation fand sich immer sehr schnell jemand unter allen Friedländern, der kurzum für die anderen Nationen übersetzte. Im Anschluss gab es ein wunderbares Abendessen aus regionaler Küche – Gänsekeulen und tschechische Knödel waren dabei, oder waren es doch Entenbeine?!? Auf jeden Fall war es sehr lecker in einer sehr schönen, malerischen Berggegend, Foto-Time inklusive. Danach ließen wir den Abend im Hotel ausklingen. Zusammen mit unseren Gastgebern saßen alle Friedländer bei Imbiss und Getränken in leisen und auch lauteren, kleinen und auch größeren Gesprächsrunden beieinander. Es gingen doch noch einmal einige Flaschen Bier und Vodka über den Tisch. Selbst vorm gerade als Präsent erhaltenen Gin wurde nicht zurückgeschreckt. In musikalischer Runde sangen wir gemeinsam „Rosamunde“ und polnische Volkslieder. Janusz begleitete uns wieder und sehr ausdauernd mit seinem Akkordeon und seine Frau versorgte uns vorab mit den Liedtexten. So ging auch der dritte und letzte Abend bei ganz besonderer Stimmung viel zu schnell zu Ende!

Am Montagmorgen gab es das abschließende, gemeinsame Frühstück im Hotel bevor wir uns mit vielen Umarmungen und kleinen Präsenten voneinander verabschiedeten. Der sehr herzliche Abschied war natürlich von allen Seiten mit dem Wunsch auf ein Wiedersehen verbunden! Bei den gesetzten Teilnehmern wie bspw. den Bürgermeistern kam bestimmt schon beim Abschied die Vorfreude auf´s nächste Jahr in Prawdinsk auf. Wenn es morgen losgehen würde, ich wäre sofort wieder dabei! Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn ich noch einmal die Gelegenheit bekäme an einem weiteren Friedlandtreffen teilnehmen zu dürfen. Aus meiner Sicht kann ein gemeinsames Europa nur so zusammenwachsen. Bei kulturellem Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe stellen wir alle sehr schnell fest, dass viele Gemeinden, Kommunen, Gesellschaften egal welcher Nation oft mit ganz ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Da können unterschiedliche Sichtweisen und andere Problemlösungen nur den eigenen Horizont erweitern und bestimmt auch zu zukünftig gemeinsamen Herangehensweisen führen.

Auf jeden Fall waren wir zu Gast bei Freunden, die uns sehr gut unterhielten und uns überschwänglich bewirteten. Viele alte Bekannte und Freunde durften sich nach einem pandemiebedingten Ausfall im letzten Jahr endlich wiedersehen. Die Neulinge, so wie ich, durften andere Friedländer aus Polen, Deutschland und Tschechien kennenlernen und neue Kontakte knüpfen. Ich denke, ich spreche für alle, wenn ich sage: `Wir haben das Wochenende sehr genossen!´ Ich möchte deshalb stellvertretend für alle Helferinnen und Helfer, für alle Organisatoren und Organisatorinnen, für die ausrichtenden Damen und Herren der Vereine und Institutionen, für die finanziellen Anstrengungen der Gemeinde Korfantow und alles weitere dem Bürgermeister Janusz Wójcik, seinem Stellvertreter Jarosław Szewczyk und unserem „Event-Manager“ Dawid Luda ganz herzlich DANKE sagen.

Noch ganz geflasht vom wunderschönen und anstrengenden Wochenende verlief die Rückfahrt doch deutlich ruhiger als die Hintour, und das obwohl sie dank Streckenänderung und ausbleibender Baustellen fast eine ganze Stunde kürzer war! A. Totzeck und W. Block brachten uns trotz Schlafmangel wieder sehr gut nach Hause.

Danke, und mit Vorfreude: bis zum nächsten Mal!

Matthias Noack

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