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Städtepartnerschaft

Friedland - Friedliches Land - Friedliches Europa

25. Friedlandtreffen in Korfantow 24. - 27. September 2021

Gemeinsam für Vielfalt und ein Europa

Foto Friedlandtreffen 2021 KorfantowVom 24. Bis 27.09.2021 fand das 25. Friedlandtreffen statt. Korfantow, eins der vier heute polnischen „Friedlands“ war Ausrichter für die zehn Städtepartner. Zusammen mit der tschechischen Stadt Piseczna richteten sie diesen kulturellen Erfahrungsaustausch unter nur drei von sonst vier Nationen aus. Das russische Prawdinsk war pandemiebedingt leider nicht live vertreten, aber immerhin mit einer Videogrußbotschaft dabei.  Neben Korfantow waren acht Delegationen als Gäste angereist. Neben den drei Deutschen aus Niedersachsen, Mecklenburg und der Niederlausitz nahmen die vier polnischen Vertreter – Korfantow, Mieroszów, Mirosławiec, Debrzno, - und die zwei tschechischen Orte Frýdlant und Frýdlant nad Ostravici teil.

Unsere 6-Leute-Delegation stieg am frühen Morgen des 24.09. ins Auto und machte sich auf den ungefähr 600km langen Weg in den Süden Polens zwischen Wrocław (Breslau) und Katowice (Kattowitz) nahe der tschechischen Grenze. Da neben „Alt-Bürgermeister“, Stadtpräsident und amtierendem Bürgermeister auch drei Neulinge dabei waren, verging die einige Male stockende Hinfahrt dank unterhaltsamer Friedlandtreffen-Geschichten und der Vorfreude auf´s kommende Treffen wie im Flug. Wir erreichten leicht verspätet aber gut gelaunt die Unterkunft, wo wir vom bestens organisierten „Event-Manager“ Dawid empfangen wurden. Schnell und sehr routiniert fanden sich die Zimmerpartner. Nach kurzem Frischmachen und kleinem Imbiss im Hotel ging es zum offiziellen Abendempfang. Nach dem reichhaltigen Abendbrot aus regionaler Küche wurde das 25. Friedlandtreffen offiziell eröffnet. Janusz Wójcik, Bürgermeister der Stadt Korfantow, sein Stellvertreter Jarosław Szewczyk und Dawid Luda führten uns als Moderator und auch Dolmetscher sehr gut durch den Abend. Nun wurden Gastgeschenke an den Mann gebracht und es wurden einige Ehrungen durchgeführt. So erhielt z. B. Ralf Hohdahl (Niedersachsen) die Ehrenbürgerrechte in Korfantow und die viermalige Medaillengewinnerin bei den Paralympics, Barbara Bieganowska-Zając aus Korfantow (800m- / 1.500m-Lauf) wurde geehrt. Kulturell wurden wir an diesem Abend von einer Band begleitet, die sowohl mit Tanzmusik als auch Solobeiträgen begeisterte. Daneben reichten uns die polnischen Gastgeber immer wieder kulinarische Spezialitäten – von der Fleischroulade über die Festtagstorte bis hin zum Vodka! Bei vielen Gesprächen, sehr schönen Tanzrunden und super Stimmung nahm der kulturelle Erfahrungsaustausch mit Englisch, Deutsch, Polnisch, Händen und Füßen sehr schnell Fahrt auf.

Gut gestärkt ging es am Samstagmorgen vom Hotel Carina, etwas außerhalb von Korfantow, zur Sportanlage in Ścinawa Mała, einem Ortsteil von Korfantow. Bei Sport und Spiel fand das traditionelle Kräftemessen unter den „Friedlands“ statt. Neben unterhaltsamen Geschicklichkeitsdisziplinen, gaben wir auch beim Schießen unser Bestes. Und natürlich durfte das „Friedland-Stein-Stoßen“ nicht fehlen. Die Brandenburger Friedländer traten hier als Titelverteidiger auf und brachten den zugehörigen Wanderpokal mit. Beim Stein-Stoßen treten je zwei Frauen und Männer als Friedland-Teams gegeneinander an. Da wir mit nur einer Dame etwas unterbesetzt waren, mussten wir uns weibliche Verstärkung organisieren. Die Wunschkandidatin unseres „Sportdirektors“ (W. Block) von der Statur einer Astrid Kumbernus blieb uns wegen verständlichem Eigeninteresse seitens Mieroszóws verwehrt. Doch auch Monika aus Mirosławiec gab ihr Bestes und half uns auf den 6. Platz zu gelangen. Gewonnen hat das Friedland-Stein-Stoßen dann auch Mieroszów. Das Schießen fand in einer eigenen Wertung statt. Wir schossen mit vollautomatischen Gewehren auf 50 Metern Entfernung. Hier konnten Frank Nieswandt und ich die Pokale für die Plätze drei und zwei einheimsen. In der Gesamtauswertung der Disziplinen Stamm-Sägen, Ringe-Werfen, „Ziel-Wurf-Fangen“ und „Punkt-Löschen“ wurde unsere Delegation aus A. Utpadel, F. Nieswandt, W. Block, R. Pedd, A. Totzeck und mir, M. Noack sehr guter Zweiter. Zwischen allen sportlichen Aktivitäten war immer wieder Zeit für Gespräche, Gedanken- und Erfahrungsaustausch. Neben der sehr guten Organisation versorgten uns die Korfantower während der Wettkämpfe durchgängig und üppig mit Obst, Schmalz, Brot, Getränken und anderen Leckereien. Und als wenn es noch nicht genug gewesen wär´, ging es direkt im Anschluss zu einem mehrgängigen Mittagsmenü ins örtliche Feuerwehrgerätehaus! Hier befindet sich im Obergeschoß mit großem Saal heute ein Soziales Integrationszentrum während unten noch der „Löschbetrieb“ läuft. Nach dem Essen fuhren wir zum Mittagsschlaf ins Hotel – natürlich nicht: Frischmachen und ab zum Rundgang durch Korfantow stand auf dem Programm! Wir besichtigten das Gelände des örtlichen Krankenhauses, die Kirche, das alte und neue Rathaus und die Grundschule. Wir durften die Bibliothek mit Kunstausstellung/Galerie in der ehemaligen Feuerwehr besuchen und wir sahen uns den vor allem digital sehr gut ausgestatteten Schulkomplex einschl. Sporthalle des dortigen Gymnasiums (Klassen 4-8) von innen an. In Gesprächsrunden ließ sich schnell feststellen, dass auch Korfantow einem Strukturwandel unterliegt, verbunden mit Veränderungen, Schließungen oder Umnutzungen von öffentlichen Einrichtungen und Gebäuden. Große Investitionen wie der Schulkomplex oder die Sporthalle sind auch nur mithilfe von Fördergeldern möglich. Zum Abschluss des Tages wurden wir in Stara Jamka vom dortigen Hausfrauen-Klub in Trachten empfangen. Ein Barbecue-Abend mit Hausmannskost, Musik, Tanz und Getränken stand auf dem Programm. Alles organisiert, vorbereitet und durchgeführt von den Damen des Hausfrauen-Klubs unter Mithilfe der Gemeinde Korfantow. Auch der Hausfrauen-Klub nutzt für seine Aktivitäten ein ehemaliges Feuerwehrgerätehaus des Ortsteils. Ein club-erfahrener DJ legte internationale Musik auf. Der Korfantower Bürgermeister, Janusz spielte auf dem Akkordeon. Wir sangen gemeinsam und tanzten Sirtaki, Polka und Polonaise.

Der Sonntag sollte mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der Kirche von Moszczanka starten. Dieser fiel jedoch leider aus. Damit konnten die Friedländer Bürgermeister ihre gemeinsame Beratung etwas umfassender und langanhaltender abhalten. In deren Nachgang sicherten die russischen Friedländer die Ausrichtung des 26. Friedlandtreffens im kommenden Jahr in Prawdinsk zu. Wir „einfachen“ Vertreter vertrieben uns die Zeit auch mit Völkerverständigung: wir genossen das verlängerte Frühstück in vielen kleinen und großen Gesprächsrunden. Auch für gemeinsame Fotos fand sich an diesem Vormittag die Zeit. Nach dem Mittag reisten wir ins tschechische Piseczna, der Partnerstadt des diesjährigen Friedlandtreffens. Wir besichtigten die Kirche und durften einen altersgerechten Wohnkomplex betreten, bevor wir zum Besuch der Tropfsteinhöhle auf Szpiczak aufbrachen. Durch die Höhle ging es in kleineren Gruppen, um die Führung mit den Erläuterungen optimal durchführen zu können. Hier möchte ich mal ein Dankeschön an die doch vielen Sprachtalente unter den Teilnehmenden aussprechen. In jeder Situation fand sich immer sehr schnell jemand unter allen Friedländern, der kurzum für die anderen Nationen übersetzte. Im Anschluss gab es ein wunderbares Abendessen aus regionaler Küche – Gänsekeulen und tschechische Knödel waren dabei, oder waren es doch Entenbeine?!? Auf jeden Fall war es sehr lecker in einer sehr schönen, malerischen Berggegend, Foto-Time inklusive. Danach ließen wir den Abend im Hotel ausklingen. Zusammen mit unseren Gastgebern saßen alle Friedländer bei Imbiss und Getränken in leisen und auch lauteren, kleinen und auch größeren Gesprächsrunden beieinander. Es gingen doch noch einmal einige Flaschen Bier und Vodka über den Tisch. Selbst vorm gerade als Präsent erhaltenen Gin wurde nicht zurückgeschreckt. In musikalischer Runde sangen wir gemeinsam „Rosamunde“ und polnische Volkslieder. Janusz begleitete uns wieder und sehr ausdauernd mit seinem Akkordeon und seine Frau versorgte uns vorab mit den Liedtexten. So ging auch der dritte und letzte Abend bei ganz besonderer Stimmung viel zu schnell zu Ende!

Am Montagmorgen gab es das abschließende, gemeinsame Frühstück im Hotel bevor wir uns mit vielen Umarmungen und kleinen Präsenten voneinander verabschiedeten. Der sehr herzliche Abschied war natürlich von allen Seiten mit dem Wunsch auf ein Wiedersehen verbunden! Bei den gesetzten Teilnehmern wie bspw. den Bürgermeistern kam bestimmt schon beim Abschied die Vorfreude auf´s nächste Jahr in Prawdinsk auf. Wenn es morgen losgehen würde, ich wäre sofort wieder dabei! Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn ich noch einmal die Gelegenheit bekäme an einem weiteren Friedlandtreffen teilnehmen zu dürfen. Aus meiner Sicht kann ein gemeinsames Europa nur so zusammenwachsen. Bei kulturellem Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe stellen wir alle sehr schnell fest, dass viele Gemeinden, Kommunen, Gesellschaften egal welcher Nation oft mit ganz ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Da können unterschiedliche Sichtweisen und andere Problemlösungen nur den eigenen Horizont erweitern und bestimmt auch zu zukünftig gemeinsamen Herangehensweisen führen.

Auf jeden Fall waren wir zu Gast bei Freunden, die uns sehr gut unterhielten und uns überschwänglich bewirteten. Viele alte Bekannte und Freunde durften sich nach einem pandemiebedingten Ausfall im letzten Jahr endlich wiedersehen. Die Neulinge, so wie ich, durften andere Friedländer aus Polen, Deutschland und Tschechien kennenlernen und neue Kontakte knüpfen. Ich denke, ich spreche für alle, wenn ich sage: `Wir haben das Wochenende sehr genossen!´ Ich möchte deshalb stellvertretend für alle Helferinnen und Helfer, für alle Organisatoren und Organisatorinnen, für die ausrichtenden Damen und Herren der Vereine und Institutionen, für die finanziellen Anstrengungen der Gemeinde Korfantow und alles weitere dem Bürgermeister Janusz Wójcik, seinem Stellvertreter Jarosław Szewczyk und unserem „Event-Manager“ Dawid Luda ganz herzlich DANKE sagen.

Noch ganz geflasht vom wunderschönen und anstrengenden Wochenende verlief die Rückfahrt doch deutlich ruhiger als die Hintour, und das obwohl sie dank Streckenänderung und ausbleibender Baustellen fast eine ganze Stunde kürzer war! A. Totzeck und W. Block brachten uns trotz Schlafmangel wieder sehr gut nach Hause.

Danke, und mit Vorfreude: bis zum nächsten Mal!

Matthias Noack

24. Internationales Friedlandtreffen in der Niederlausitz

Fotos vom Stadtrundgang Friedlanddlandtreffen Brandenburg 2019Am 14 Juni startete eine kleine Delegation aus unserer Stadt zum alljährlichen Friedlandtreffen. Die Delegation bestand aus Astrid Kühnhausen, Wilfried Block, Ralf Pedd, Jürgen Hackbardt und Gabriele Klobusinski. Neben unserem Friedland gibt es 9 weitere Städte und Gemeinden in Polen, Tschechien, Russland und Deutschland, die diesen Namen tragen.

Dieses Jahr ging es in das kleinste Friedland in der Niederlausitz. Die Gemeinde zählt ca. 3.200 Einwohner, davon im eigentlichen Ortsteil noch ca. 650 Einwohner. Die Stadt wurde im Jahre 1301 unter Markgraf Heinrich gegründet. Sie besaß zwei Kirchen, eine wendische und eine deutsche, die dem Brand 1822 zum Opfer fielen. Die deutsche Kirche wurde wieder aufgebaut und steht heute noch auf dem Friedländer Marktplatz. Die Stadt ist umgeben von Naturschutz- und Landschaftsschutzgebieten. Viele Rad- und Fußwege wurden ausgebaut bzw. neu angelegt.

Nach einer herzlichen Begrüßung durch den Bürgermeister Thomas Hähle in der Stadtverwaltung fuhren wir zu unseren Quartieren nach Beeskow an der Spree. Dort zogen wir in das neu renovierte idyllisch gelegene Bootshaus ein. Vor Ort trafen wir auf die Teilnehmer der anderen Städte. Die Begrüßung war so herzlich, dass man das Gefühl hatte, eine Familie wieder zu treffen. Durch das schöne Wetter wurden einige Gäste animiert in der Spree baden zu gehen. Abends auf der Festveranstaltung wurde ein schönes Unterhaltungsprogramm von den Einwohnern der Stadt mit viel Liebe vorgeführt. Durch das Programm führten uns drei Hexen von der Burg Friedland, die uns auch die anderen Tage begleiteten. Musik und Tanz rundeten den Abend ab.

Am Samstag hatten wir die Möglichkeit an einer historischen Stadtführung in Beeskow teilzunehmen. Auch eine Besichtigung der Beeskower Burg, in der ein Musikmuseum enthalten ist, stand auf der Tagesordnung. Der anschließende Besuch einer Landmaschinen-Ausstellung war sehr interessant und weckte alte Erinnerungen. Ein reger Austausch über alte Traktoren und andere landwirtschaftliche Geräte entwickelte sich. Am Sonntag besuchten wir einen Ökumenischen Gottesdienst in der Kirche Friedland. Eine Spreewald- und Kanutour war im Programm enthalten. Das machte allen viel Spaß. Dann war es soweit, das traditionelle Steinstoßen begann. Die Gegner waren sehr stark und somit mussten wir uns mit dem 7. Platz begnügen. Den Wanderpokal nahm Frydland nad Ostravici aus Tschechien mit nach Hause. Am Ende zählten der Spaß und die Gemeinschaft. Abends am Lagerfeuer wurde Gitarre gespielt und Lieder in allen Sprachen gesungen und wieder einmal hat sich gezeigt, man muss nicht eine Sprache sprechen um sich zu verstehen.

Das Team um Bürgermeister Thomas Hähle hat tolle Arbeit geleistet. Wir haben interessante Eindrücke gewonnen uns sehr wohl und gut aufgehoben gefühlt. Vielen Dank an die Gastgeber. Liebe Friedländer, ein Urlaub oder ein Wochenende in Friedland Brandenburg lohnt sich. Zurzeit sind die Jugendlichen aus unserem Friedland Mecklenburg zum Jugendtreffen in Miroslawiec, Polen. Die Treffen sind ein Zeichen der Freundschaft und der guten Zusammenarbeit der Partnerstädte. Wir freuen uns schon auf das nächste Friedlandtreffen in Frydland / Böhmen (Tschechien).

 

Gabriele Klobusinski

23. Friedlandtreffen – ein erlebnisreiches Wochenende am 1. - 4. Juni 2018

Foto vom Friedlantreffen 2018 in NiedersachsenIn der großen Weltpolitik gewinnt man zurzeit den Eindruck, dass nicht unbedingt ein friedliches Miteinander angestrebt wird. Das ganze Gegenteil haben wir aber am vergangenen Wochenende vom 1. - 4. Juni 2018 auf der untersten, der kommunalen Ebene kennengelernt. Aus 4 europäischen Ländern (Deutschland, Polen, Tschechien, Russland) haben sich die offiziellen Vertreter von 10 Städten mit dem jetzigen bzw. ehemaligen Namen Friedland getroffen. Zum 23. Friedlandtreffen waren wir zu Gast in Friedland / Niedersachsen, gelegen im Dreiländereck Thüringen – Niedersachsen – Hessen.

Jeweils 5 bis 6 Vertreter aus den 10 Städten waren anwesend. Es wurde sich trotz mancher sprachlicher Probleme über die Arbeit, das Leben ausgetauscht, über Probleme und eventuelle Lösungen gesprochen. Aus unserer Stadt nahmen neben dem Stadtpräsidenten, Herrn Pedd, weiterhin der Bürgermeister, Herr Block, der Fraktionsvorsitzende der CDU, Herr Hackbarth, der Fraktionsvorsitzende der LINKEN, Herr Nieswandt, die Stadtvertreterin Frau Huhn und ich, Frau Prösch, aus der Verwaltung teil. Ich habe mich besonders über das persönliche Kennenlernen und Austauschen von „Kolleginnen“ gefreut, mit denen ich seit Jahren im Rahmen der städtepartnerschaftlichen Beziehungen zusammenarbeite (per Mail und Telefonat). Jetzt haben viele der Namen auch ein „Gesicht“ bekommen. Dank des Gastgebers, Bürgermeister Andreas Friedrichs, gab es auch eine besondere Begegnung. Mit seiner langjährigen Mitarbeiterin im Sekretariat, Frau Meyer, hatte ich über Jahre sehr gute telefonische Kontakte – es war immer ein angenehmer Austausch – bis wir uns voneinander verabschiedet haben, da sie in den wohlverdienten Ruhestand gegangen ist. Bei diesem Friedlandtreffen konnten wir uns persönlich kennen lernen. Gleichzeitig lernte ich ihre Nachfolgerin Frau Rust persönlich kennen.

Zum diesjährigen Friedlandtreffen sind wir am Freitag, dem 1. Juni 2018 gestartet. Unser Friedland und Friedland in Niedersachsen trennen knapp 500 km. Es zeigte sich aber, dass diese Entfernungen zwischen den einzelnen Städten überhaupt keine Hürde beim Aufrechterhalten der Kontakte sind. Wie bei allen Treffen üblich, beginnen sie am Anreisetag mit der offiziellen Eröffnungsveranstaltung. Neben den Gästen aus der großen Friedländer Familie waren auch Vertreter der lokalen Politik und Wirtschaft zugegen. So machte Frau Schröder-Köpf, Beauftragte für Migration und Integration im Landtag Niedersachsen in ihrem Grußwort auf die besondere Leistung und Wichtigkeit unserer Zusammenarbeit zwischen den 10 Städten aufmerksam, welche sie in Zukunft auch weiter unterstützen möchte.

Die Bürgermeister aller 10 Städte richteten an die Anwesenden ihre jeweiligen Grußworte und hoben die Einzigartigkeit dieser Zusammenarbeit, die seit 1996 auf den verschiedensten Ebenen besteht, hervor. Der Bürgermeister Thomas Hähle aus Friedland / Brandenburg brachte es auf den Punkt: Die anwesenden Bürgermeister als offizielle Vertreter sehen sich bei dieser Zusammenarbeit als „Türöffner“ für die auch seit Jahren gelebte Zusammenarbeit zwischen Vereinen, Sportgruppen und Schulen der einzelnen Städte. Trotz sprachlicher Hürden und finanzieller Probleme (denn auch mit Unterstützung von Sponsoren müssen die einzelnen Städte eigene finanzielle Mittel bereitstellen) haben sich alle Vertreter für eine Fortführung der Beziehungen ausgesprochen. Nach der offiziellen Begrüßung spielte dann die Blaskappelle „Die Eichenberger“ auf. Wir geben zu, dass wir ein bisschen argwöhnisch waren – aber die Truppe verstand es, die Leute zum Mitmachen, Mitsingen und Mittanzen zu bewegen. Neben den Gesangseinlagen von allen Friedlands gab es tolle Musik „quer durch den Garten“ und „Atemlos“ von einer Blaskapelle gespielt, hatten wir bisher noch nicht gehört.

Am Samstag ging es nach dem Frühstück in das örtliche Museum im alten Bahnhof. In Friedland / Niedersachsen befindet sich nämlich das Grenzdurchgangslager, über welches seit 1945 bis heute über 4 Millionen Menschen in die Bundesrepublik Deutschland kamen. Für Flüchtlinge, Ausgewiesene, Vertriebene, Kriegsevakuierte und entlassene Kriegsgefangene diente das Lager als 1. Anlaufpunkt für die Erfassung, Versorgung und Weiterleitung der Ankommenden. Seit 2011 ist das Lager auch eine Erstaufnahmeeinrichtung für Asylsuchende, die nach spätestens 3 Monaten das Lager verlassen und den Städten und Gemeinden zugewiesen werden. Die Zeit ab 1945, die Entwicklung des Lagers und die besonderen Umstände der jeweiligen Zeitepochen sind in dem modernen und kommunikativ eingerichteten Museum sehr anschaulich dargestellt und wurden uns vom Museumsleiter noch zusätzlich erläutert.

Die Untergebrachten haben die verbrachte Zeit im Durchgangslager sehr unterschiedlich gesehen, wie uns mehrere ausgestellte Zitate zeigten, die uns Besuchern zum Diskutieren und Nachdenken anregten: „Friedland kam mir nicht vor wie ein Lager.“ - „Friedland ist für mich der Ort der Enttäuschung.“ - „Friedland war wie ein Märchen.“ - „Friedland war für mich das Tor zu einem normalen Leben.“ - „Es war stinklangweilig im Lager Friedland.“ - „Ein Lager ist ein Lager.“

Nach dem interessanten, aber auch ernsten Vormittag ging es mit dem Planwagen durch die schöne Landschaft des Vorharzes in das benachbarte Raiffenhausen. Im dortigen Waldbad konnte bei Bedarf das beheizte Bad genutzt und ein Mittagsimbiss eingenommen werden. Wir Friedländer besuchten im Ort auch eine Mosterei und ein kleines Museum. Beides wird ausschließlich mit sehr viel Engagement und Enthusiasmus im Ehrenamt (!) betrieben. Auf der Rücktour nach Friedland machte unsere Gruppe noch einen spontanen Abstecher zum Heimkehrerdenkmal, welches auf einem Berg über Friedland aufgestellt und weithin sichtbar ist. Das aus vier 28 m hohen, stelenartigen Betonsegmenten bestehende Werk der Künstler Martin Bauer und Hans Wachter wurde 1966/67 aufgestellt und steht als Symbol für die Flüchtlingsströme aus den 4 Himmelsrichtungen. Im Park des Friedländer Schlosses, in welchem ein Kur- und Pflegeheim ansässig ist, klang der Abend aus. Der Betreiber hatte mit seinen Helfern für ein toll geschmücktes und beleuchtetes Ambiente gesorgt, so dass wir auch diesen Abend mit vielen anregenden Gesprächen und bei Musik und Tanz genießen konnten. Ebenfalls im Schlosspark begann der Sonntag mit einem ökomenischen Gottesdienst. Anschließend gab es dort eine Oldtimershow, Kleinkunsttheater, ein Schlosskonzert mit Schalmeienkapelle und Akkordeonkonzert. Alle Akteure verstanden ihr Handwerk!

Der Sonntagnachmittag war der schon traditionellen Friedlandolympiade gewidmet. Neben dem üblichen Steinstoßen mit dem 15 kg schweren Friedlandstein, gab es noch weitere 5 Parcours zu absolvieren. Da hatten sich die Friedländer Gastgeber einiges einfallen lassen. Besondere sportliche Fähigkeiten waren nicht notwendig, aber Reaktionsvermögen und Teamgeist waren schon von Vorteil. Wir haben beim Steinstoßen und auch bei der Friedlandolympiade jeweils den 6. Platz belegt. Nach der Siegerehrung wurde noch Aufstellung für ein großes Gruppenfoto genommen. Den Ausklang des Abends gestaltete die „Thirsty Skiffle Band“. Und auch diese Musiker machten einen tollen Job. Bis in den frühen Abend hinein wurde gesungen und „nationsübergreifend“ getanzt. Nach mehreren Zugaben kam es mit dem Song „Halleluja“ zu einer sehr ergreifenden Abschiedsrunde. Dabei unterstützte der Bürgermeister Janusz Wójcik aus Korfantow mit seiner starken Stimme die einheimische Band mit einem Solo. Während des Abends übergab der Ausrichter des diesjährigen Treffens, Bürgermeister Andreas Friedrichs, den Friedland – Schlüssel an Thomas Hähle, Bürgermeister in Friedland / Brandenburg, der für die Ausrichtung des nächsten Treffens verantwortlich ist. Unsere „Silberhochzeit“ in der Partnerschaftsarbeit wird voraussichtlich in Frydlant / Böhmen (Tschechien) im Jahr 2020 begannen. Ich finde, dies ist dann wirklich ein großartiges Jubiläum, welches nur durch die über Jahre intensiv gelebte Partnerschaft möglich sein wird.

Am Montag, dem 4. Juni 2018 traten wir nach einem erlebnisreichen und sehr schönen Wochenende die Heimreise an. Im Gepäck haben wir viele tolle Erinnerungen.

Zum Schluss, dies ist uns ganz wichtig, ein riesiges Dankeschön an den Gastgeber Bürgermeister Andreas Friedrichs, seinem Team, allen ehrenamtlichen Helfern, Sponsoren und Unterstützern für die gesamte Organisation und Betreuung. Wir haben uns sehr wohl und aufgehoben gefühlt. Ein Dankeschön geht auch an die Firma Hackbarth Komplexe Haustechnik GmbH, durch deren Unterstützung unsere Reise nach Friedland / Niedersachsen möglich wurde und an unseren Kraftfahrer.

 

Ines Prösch

Zumba aus Mecklenburg in Friedland nad Ostravici im Sommer 2016

Am 19. August 2016 starteten von Friedland nach Friedland (nad Ostravici) Vertreter der Zumbagruppe um Norbert Tavali und die Stadtvertreterin Rosemarie Huhn sowie der 2. Stellvertretende Bürgermeister Herr Huhn, um unser Friedland im Rahmen des Friedlandverbundes auf dem Handwerkermarkt in Friedland nad Ostravici zu vertreten.

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Nach anstrengender Fahrt wurden wir sehr herzlichen im Rathaus begrüßt. Als Gastgeschenk nahmen wir schmackhaftes Hochprozentiges aus der Brennerei Zinzow mit.

Unsere Zumba-Zauberer mussten am Samstag zum Frühschoppen ihre Kunst zeigen und das bei 30 Grad im Schatten. Sie absolvierten ihren Auftritt mit Bravour. An ein Mitmachen war zu so früher Stunde und bei den hohen Temperaturen nicht zu denken. Den Zuschauern gefiel es sehr, denn eine Zugabe musste sein. Norbert Tavali, Antje Kutyma und Gritta Szodra gaben ihr Bestes und jede Menge Schweiß. Ich kann im Nachhinein nur sagen:" bravo, was für eine Energieleistung".

Am frühen Nachmittag begrüßten die anwesenden Vertreter der Friedlands Fürst Wallenstein, der mit großem Gefolge und viel Kanonenlärm in Friedland nad Ostravici einzog. Den Abschluss bildeten eine Feuershow und ein Feuerwerk auf dem toll besuchten und gefüllten Marktplatz. Wir Nordlichter fanden, das das südlichstes Friedland einen tollen Handwerkermarkt mit vielen Veranstaltungshöhepunkten durchgeführt hat. Uns gefiel es sehr und wir fühlten uns sehr wohl.

 

W. Huhn

Kontakt

Stadt Friedland
Riemannstraße 42
17098 Friedland

  Telefon: +49 39601 277 0
  Fax: +49 39601 277 50
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Montag: geschlossen
Dienstag: 9:00 - 12:00 Uhr & 13:00 - 17:30 Uhr
Mittwoch: 9:00 - 12:00 Uhr
Donnerstag: 13:00 - 16:00 Uhr
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Das Amt Friedland

Amtsvorsteher: Herr Pedd
Amtsfläche: 276,49 km²
Einwohnerzahl: 8.393 (Stand 31.12.2020)
Sitz der Verwaltung: Stadt Friedland

amtsangehörige Gemeinden:
- Stadt Friedland
- Gemeinde Datzetal
- Gemeinde Galenbeck

Bereitschaftsdienste

ärztliche Bereitschaftshotline
Telefon: 116 117

zahnärztlicher Bereitschaftsdienst
27.04.2024 ZA-Praxis Dr. Keiss

Bereitschaft der Apotheken
22.04.2024 - 28.04.2024 Friedländer Apotheke

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